PRÄNATALDIAGNOSTIK / FEINDIAGNOSTK
Im Rahmen der Schwangerenvorsorge haben wir die Möglichkeit durch die differenzierte vorgeburtliche Ultraschalldiagnostik Ihres Kindes eine Aussage zu treffen, ob im Rahmen dieser Untersuchung Auffälligkeiten bei Ihrem Kind vorliegen, die eventuell eine systemische Erkrankung , eine Infektion (Röteln, Cytomegalie, Ringelröteln, Windpocken), eine Chromosomenanomalie ( numerische oder struktuelle) oder ein spezieller Gendefekt als Ursache haben.
Hinweise im Ultraschall sind vielschichtig, Hinweise können bezüglich Infektionen , Chromosomenanomalien und Gendefekte können nicht allein durch die Ultraschalldiagnostik erbracht werden.
Je nach Art der Auffälligkeit sind weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich wie z.B. Chorionzottenbiopsie, Fruchtwasserpunktion zu Bestimmung des Chromosomensatzes, Ermittlung von pränataler Infektion und mittels spezieller Untersuchungsverfahren wie DNA-Microarrys zur Bestimmung von Gendefekten, Punktion der Nabelschnur um bei Infektionen den Hämoglobingehalt des fetalen Blutes zu bestimmen.
Sollte sich im Rahmen der Ultraschalluntersuchung Hinweise auf eine möglichen Erkrankung ergeben, werden wir gemeinsam mit Ihnen die weiteren diagnostischen Schritte besprechen und Sie an ein für diese
Diagnostik und ggf. Therapie etabliertes Zentrum überweisen.
Ultraschall 20.-24. Schwangerschaftswoche:
Bei dieser ausführlichen Ultraschalldiagnostik wird eine detaillierte Untersuchung des Kindes mit hochauflösenden Ultraschall im Bereich der 20.-24 Woche der Schwangerschaft durchgeführt
Diese Untersuchung ist deutlich umfangreicher als die gemäß den Mutterschafts Richtlinien vorgesehene Ultraschalluntersuchung in diesem Zeitraum. Es erfordert einen entsprechend fortgebildeten spezialisierten Untersucher und Ultraschallgeräte mit der höchstmöglichen Bildgenauigkeit und Feinauflösung.
Während des Ultraschalls untersuchen wir nahezu jeden mit Ultraschallbildern darstellbaren Teil des fetalen Körpers. Wir bestimmen die Lage der Placenta, bewerten die Fruchtwassermenge und das regelrechte fetale Wachstum.
Besonderes Augenmerk wird auf die Untersuchung von Gehirn, Gesicht, Wirbelsäule, Herz, Magen , Darm , Nieren, Harnblase und Extremitäten gelegt.
Durch zusätzliche Farbdoppler Sonographischer Untersuchung des mütterlich und fetalen Kreislaufsystems ( Darstellung und Messung des Blutflusses in den die Gebärmutter versorgenden Gefäßen), sowie des Blutflusses in der Nabelschnur, kindlichen Hirngefäßen( A.cerebri media) und venösen fetalen Kurzschluss von der Lebervene und untere Hohlvene ( Ductus venosus) haben wir zusätzliche Parameter um den aktuellen Versorgungszustand des Kindes zu beurteilen.
fetale Echokardiographie :
Ca.1 % aller Neugeborenen haben einen angeborenen Herzfehler, somit ist dies die häufigste Organfehlbildung beim Neugeborenen.
Durch modernste Ultraschall Technik können wir in unserer Praxis das kleine Herz in verschiedenen
Ebenen darstellen und haben die Möglichkeit mit Farbdoppler Sonographie die Abgänge und Zuordnung
der Herzgefäße differenziert zu beurteilen, um so frühzeitig einen Herzfehler zu erkennen.
Es gibt sogenannte Ductus abhängige Herzfehler, bei den eine vorgeburtliche Diagnostik extrem wichtig ist,
um den physiologischen Verschluss des Ductus arteriosus (Gefäßkurzschluss im fetalen Herzen) nach der Geburt mit Medikamenten zu verhindern, damit es zu keinem Sauerstoffmangel bei dem Neugeborenen kommt.
Zu dem gibt es komplexe fetale Herzfehler, die eine sofortige hochspezialisierte Betreuung und Behandlung des Neugeborenen bedürfen. Dies können nur wenige Krankenhäuser der Maximalversorgungsstufe mit Kinderherz Chirurgischer Abteilung gewährleisten.
Sollte so ein komplexer Herzfehler bei ihrem Kind diagnostiziert werden, können wir zusammen mit den Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen den weiteren Verlauf nach der Geburt im voraus in Ruhe planen
um so den besten Start für ihr Neugeborenes zu ermöglichen.
Häufige fetale Herzfehler sind der Ventrikelseptumdefekt ( Loch in der Trennwand der beiden Herzkammern), der fehlende Verschluss des Ductus arteriosus beim Neugeborenen, Atriumseptumdefekt ( Loch in der Trennwand der beiden Herzvorhöfe), Atrioventrikularseptumdefekt (Kombination beider Defekte - erhöhtes Risiko für Chromosomenanomalie insbesondere Trisomie 21 ), Pulmonalisstenose ( Verengung des Gefäßabganges der Lungenarterie) und Aortenstenose (Verengung der abgehenden Aorta) ,sowie noch weitere seltene Herzfehlentwicklungen.
Die Ultraschalluntersuchung kann jedoch nicht alle körperlichen oder chromosomalen Fehler und bei weitem nicht alle möglichen Erkrankungen entdecken und ist von ihrer Aussagekraft auch immer von den jeweiligen Untersuchungsbedingungen abhängig !